Chaos-Spiele gegen Langeweile

Köln startet mit Jan Bosses Inszenierung „Warten auf Godot“ erfolgreich in die neue SpielzeitVon Günther Hennecke Köln – Kein Bäumchen zeugt von Leben. Alles ist von weißen Laken überzogen. „Komm, wir gehen“, resigniert Estragon auch gleich zu Beginn. „Wir können nicht“, entgegnete Wladimir. „Warum?“, bohrt Estragon nach. „Wir warten auf Godot“, glaubt der Freund zu … Weiterlesen

Rastloses Leben fürs Theater

Hansgünther Heyme wird 85 Von Günther Hennecke Köln – Als er 1968 von Wiesbaden nach Köln wechselte, hatte er bereits, mit der Inszenierung von Peter Weiss’ „Marat/Sade“, erstmals den deutschsprachigen Theater-Olymp erklommen. Vier weitere Einladungen zum „Berliner Theatertreffen“ sollten folgen: Friedrich Hebbels „Maria Magdalena“ aus Köln 1973, mit Friedrich Schillers „Demetrius“ und Lessings „Nathan“ 1983 … Weiterlesen

Zwei Theaterkoryphäen suchen ihren „King Lear“

Heyme und Sladek mit Shakespeare vereintVon Günther Hennecke Köln – Beide haben das Theater mächtig aufgemischt. Hansgünther Heyme das Schauspiel, Milan Sladek die Pantomime. Heyme machte bereits in den 60-er Jahren mit skandalträchtigen Schiller-Inszenierungen in Wiesbaden auf sich aufmerksam, prägte In den 70-er Jahren das Kölner Schauspiel und machte es zu einer der führenden Bühnen … Weiterlesen

Freies Geleit für Jan Maršálek

Interview mit Carl Zuckmayer: Hochstapelei und Genialität Die Fragen stellte Ulrich Fischer Frage: Herr Zuckmayer, Sie arbeiten an einem neuen Stück? Carl Zuckmayer: Ja, es geht um Jan Maršálek, Einer der genialen Leiter der Firma Wirecard. Frage: Genial? Der Mann ist doch mutmaßlich ein Betrüger! Zuckmayer: Betrüger?? Nein. Ein Magier, ein Illusionskünstler. Er kann die … Weiterlesen

Bilanz

Bilanz Frank Castorfs letzte Tage als Berliner Volksbühnenintendant   BERLIN. Frank Castorfs Bilanz als Intendant der Volksbühne kann sich nach 25 Jahren sehen lassen. Er hat ein Ensemble zusammengeführt, dessen Renommee weit über die Grenzen unserer Republik hinaus strahlt und das schwerste Brocken stemmen kann; seine Regiekollegen an der Volksbühne, vor allem René Pollesch, genießen … Weiterlesen

Scherz, Satire, Revolution und tiefere Bedeutung

Scherz, Satire, Revolution und tiefere Bedeutung René Polleschs „Ich kann nicht mehr“ in Hamburg uraufgeführt   HAMBURG.  René Pollesch am Deutschen Schauspielhaus wieder zu treffen, ist reizvoll, denn dort hat   seine staunenswerte Karriere als DramatikerRegisseur im Jahr 2000 einen starken Schub bekommen. Pollesch ist eine absolute Ausnahme. Dramatiker pflegen in der bürgerlichen Gesellschaft Stücke zu … Weiterlesen

Möglichkeiten vertan

„Der Allmächtige Baumeister aller Welten“ in Hamburg uraufgeführt   HAMBURG.  Kontraste mach(t)en die Produktionen von Monika Gintersdorfer und Knut Klaßen reizvoll; Schauspiel und Tanz; Afrika und Europa; Weiß und Schwarz. Oft sind in früheren Produktionen die Gegensätze der Weltsicht hart aufeinander geprallt und die Meinungen der Afrikaner (von der Elfenbeinküste) waren originell, neu, meistens provozierend. … Weiterlesen

Unser Bedarf an Transzendenz

  Ingrid Lausunds „Trilliarden“ in Hamburg uraufgeführt   HAMBURG.   Der Anfang ist atemberaubend. Der fast durchsichtige, halbhohe Gazevorhang, der die Bühne im Hamburger Schauspielhaus verdeckt, wird nach hinten in einen Schlund mit Macht blitzschnell eingesogen, als würde der Schleier, der unser menschliches Bewusstsein bedeckt und verhindert, dass wir die Geheimnisse des Jenseits erkennen, in Sekundenbruchteilen … Weiterlesen

Losigkeit

Losigkeit Brechts „Mutter Courage“ im Hamburger Thalia – ein bekümmerter Verriss   HAMBURG. „Mutter Courage“ ist ein moderner Klassiker. Klassikerpflege ist ein Kernauftrag deutscher Theater. Insofern ist es ein schöner Zug vom Thalia Theater in Hamburg, Brechts Meisterwerk mal wieder neu zu inszenieren. Philipp Becker führt Regie, kein klingender Name. Offenbar ein junger Mann.   Er … Weiterlesen

Aus dem Privatleben des Propheten

Aus dem Privatleben des Propheten Ayad Akhtars „The Who and the What“ in Hamburg zum ersten Mal auf Deutsch   HAMBURG.   Afzal kann sich glücklich schätzen. Er hat, als er aus Pakistan in die USA kam, ganz klein als Taxifahrer angefangen, jetzt gehört ihm ein Drittel der Taxiflotte von Atlanta. Gewiss, seine geliebte Frau ist … Weiterlesen