Aus dem Corona-Dunkel ans Licht

Acht „stücke“- Autoren stellen im Netz ihre nach Mülheim eingeladenen Arbeiten vor

Von Günther Hennecke

Einmal im Jahr, seit nun 1976, steht Mülheim an der Ruhr im Fokus der interessierten Theaterwelt. Im „stücke“-Wettbewerb entscheidet sich, welches deutschsprachige Stück als das beste eines lebenden Autors beurteilt wird und in der laufenden Spielzeit uraufgeführt wurde. Corona warf auch dem Mülheimer Ereignis Knüppel zwischen die Beine.

Doch die Macher ließen sich was einfallen, um nicht alles in der Versenkung verschwinden zu lassen. Ab Samstag, 16. Mai, präsentiert das agile Veranstalter-Team eine Woche lang die Autoren der acht nach Mülheim eingeladenen Dramatiker im Netz. Jeden Abend ab 19:30 Uhr gibt es auf www.stücke.de ein Porträt der an die Ruhr eingeladenen Autorinnen und Autoren. Darin kommen nicht nur die Dramatiker zu Wort, die selbst auch Auszüge aus ihren Texten präsentieren.

Zum Thema machen sie ebenso ihre Arbeitsweise wie die an der Uraufführung beteiligten Künstler die Probenarbeiten. Ergänzt werden die Einblicke durch Ausschnitte aus den Inszenierungen. Christine Wahl, seit Jahren Mitglied des Auswahlgremiums und redaktionelle Betreuerin der Präsentation, zeigt sich überzeugt davon, dass „eindringliche und lebendige Portraits derer entstanden“ sind, „die bei den Mülheimer Theatertagen von jeher im Zentrum stehen“.

Die Filmreihe startet mit Falke Richters „In My Room“ (UA Maxim Gorki Theater Berlin), Ihm folgen Felicia Zellers „Der Fiskus“ ( UA Staatstheater Braunschweig), Sivan Ben Yishais „LIEBE/ Eine argumentative Übung“ (UA Nationaltheater Mannheim), Bonn Parks „Das Deutschland“ (UA ETA Hoffmann Theater Bamberg), Ewald Palmertshofers „Die Verlorenen“ (UA Residenztheater München), Caren Jeß‘ „Bookpink“ (UA Schauspielhaus Graz), Thomas Melles „Öde“ (UA Deutsches Theater Berlin),und Kevin Rittbergers „IKI.radikalmensch“ (UA Theater Osnabrück).

Das Preisgeld, üblicherweise 15.000 €, das dem „Sieger“ gewunken hätte, wird übrigens über alle acht Nominierten ausgeschüttet: 3000 € für jeden.

www.stücke.de