Starkes Stück

Dramatikerpreis für Sivan Ben Yishai MÜLHEIM an der Ruhr. Sivan Ben Yishai   wird in diesem Jahr mit dem Dramatikerpreis ausgezeichnet. Zu Recht! Sie räumt mit ihren „Wounds Are Forever (Selbstporträt als Nationaldichterin)“  sämtliche verfügbaren Tabus ab – und zwar radikal, nachhaltig und umweltfreundlich. Als erstes fällt auf, dass der Dramatikerwettbewerb „stücke“ ein Schauspiel einlädt, das … Weiterlesen

Über sieben Brücken musst Du gehen

Dramatikerinnenwettbewerb 2022  in Mülheim – ein guter Jahrgang MÜLHEIM. Wer in Salzburg die Staatsbrücke über die Salzach in Richtung Domplatz quert, übersieht leicht, dass rechts, unscheinbar, ein winziger Park mit einem modesten Denkmal liegt. Metallrahmen von lebensgroßen Stühlen stehen vor einem ebenso bescheidenen Metallrahmen, der aber Riesen-Ausmaße hat. Es ist ein Denkmal für Mozart. Denk … Weiterlesen

Ein Autoren– und Regietrio revolutioniert das Theater

„Rimini Protokoll“ – Die ganz andere Sicht auf die Wirklichkeit Von Günther Hennecke Köln – Das deutschsprachige Theater schien auf einem Tiefpunkt angekommen, als sich im Jahr 2007 die Jury des Mülheimer Dramatiker–Preises, wichtigstes Forum für neue deutsche Stücke, für das „Nicht–Drama“ „Karl Marx. Das Kapitel. Bd. 1“ als bestes Stück der Saison entscheidet: Die … Weiterlesen

Theater schlägt Gerichtshof

Felicia Zeller war schneller Felicia Zeller war schneller als der Bundesgerichtshof. Schon im Januar letzten Jahres wurde ihr Stück „Der Fiskus“   uraufgeführt. Dort sagte Bea, Beamtin in einem maroden Finanzamt, über Cum-Ex-Geschäfte: „Das ist asozial!/Ständig werden Sozialarbeiter in Problemviertel geschickt/Um Menschen wieder in die Gesellschaft zu integrieren/Aber wer geht in den anderen Problembereich unserer Gesellschaft/Dahin, … Weiterlesen

Das ganze Leben

Thomas Freyer ist mit  „Stummes Land“  beim Dramatikerwettbewerb 2021 MÜLHEIM.   Thomas Freyer hat sein Schauspiel „Stummes Land“ als Dreiakter konzipiert. Im ersten Akt treffen sich Freunde, nachdem sie sich länger nicht gesehen  haben, zum Abendessen – um ihre Freund- oder Bekanntschaft aufzufrischen, sich zu erinnern, aber auch jetzige Standpunkte darzulegen, zu erörtern und zu diskutieren. … Weiterlesen

Fernsehen

Boris Nikitins  „Erste Staffel. 20 Jahre Großer Bruder“  beim Dramatikerwettbewerb 2021 MÜLHEIM.   Boris Nikitin schiebt noch vor die erste Szene seines neuen Stücks „Erste Staffel. 20 Jahre Großer Bruder“ eine Einblendung. Er skizziert das Jahr 2000 in Deutschland, Politik, Pop, und fährt fort: „… in einer unbedeutenden Stadt … ziehen zehn unbekannte Menschen in einen … Weiterlesen

Das willst Du sehen!

Christine Umpfenbach ist mit  „9/26 – Das Oktoberfestattentat“  beim Dramatikerwettbewerb 2021 MÜLHEIM.   „9/26 – Das Oktoberfestattentat“ ist ein Dokumentarstück. Gegenstand ist, wie schon der Titel sagt: Das Oktoberfestattentat in München, es geschah am 26. September – 9/26 lehnt sich   an den Angriff auf die Twintowers in New York an, „9/11“ das Datum in amerikanischer Schreibweise. … Weiterlesen

Frauen und Männer

Rebekka Kricheldorfs  „Der Goldene Schwanz“  beim Dramatikerwettbewerb 2021 MÜLHEIM.  Ihr neues Stück „Der Goldene Schwanz“ ist, wie Rebekka Kricheldorf gleich im Untertitel erläutert,“Eine Aschenputtel-Variante nach den Brüdern Grimm“. Sie spielt hier und heute. Nicht im Märchenland des Mittelalters oder des 19. Jahrhunderts, sondern in unserer Welt, 21. Jahrhundert, knallhart, wie das Wort „Schwanz“ im Titel … Weiterlesen

Frauen, ihre Mütter und Großmütter – Generationinnenfolge

Ewe Benbenek ist mit  „Tragödienbastard“  zum Dramatiker*innenwettbewerb 2021 nach Mülheim eingeladen Das Theater verdankt seinen überragenden Ruf nicht zuletzt seiner Kühnheit. Es spricht Gedanken aus, die Zeitgenossen verwerfen. Als   „Die Weber“ vom jungen Gerhart Hauptmann uraufgeführt wurden, kündigte der Kaiser seine Loge im Deutschen Theater. Als Frank Wedekind“ Frühlings Erwachen“ schrieb, wagten die fortschrittlichsten Theaterleute … Weiterlesen

Weniger wäre mehr

Rainald Goetz‘ „Reich des Todes“ im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg uraufgeführt und zum Mülheimer Dramatiker*innenwettbewerb eingeladen HAMBURG. Rainald Goetz erregte Aufsehen, als er sich beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 1983 die Stirn aufschlitzte. Einige urteilten, er sei ein Spinner, andere dachten an einen PR-Gag, wieder andere meinten, Goetz habe auf die Dringlichkeit seines Textes und seines Anliegens hinweisen … Weiterlesen